Beatmungsgerät – so fällt das Atmen leichter

Beatmungsgerät – so fällt das Atmen leichterWir alle kennen Beatmungsgeräte aus dem Krankenhaus, vielleicht auch vom Arzt oder in der Therapie. Was viele aber nicht wissen, ist, dass sehr viele Menschen auf ein mobiles Beatmungsgerät bzw. ein Beatmungsgerät für den Heimgebrauch angewiesen sind. Es muss also noch andere Modelle geben als die, die wir vom Krankenhaus her kennen. Gehen wir den Gründen der Nutzung auf die Spur und schauen uns die Einsatzmöglichkeiten zu Hause einmal genauer an.

Wer benötigt zu Hause ein Beatmungsgerät?

Verschiedene Gründe können ein Beatmungsgerät zu Hause notwendig machen. Insbesondere gehören chronische Erkrankungen der Atemwege dazu. Aber auch akute Erkrankungen können eine zeitweilige Unterstützung der Beatmung notwendig machen. Listen wir diese gesundheitlichen Symptome wie auch die Krankheiten einmal auf:

  • Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
  • Muskeldystrophie
  • Intensive Pflege zu Hause
  • Schnarchen
  • Temporäre wie auch bleibende Schäden / Störungen des Nervensystems oder der Atemmuskulatur
  • Nachlassende Lungenleistung aufgrund des Alters

Zudem gibt es unterschiedliche Krankheitsbilder, in denen die Versorgung mit zusätzlichem Sauerstoff über einen kurzen Zeitraum empfohlen wird.

Stationär oder mobil?

Auch in der heimischen Beatmungsunterstützung ist es möglich, eine Atemmaske für die Versorgung mit Sauerstoff zu verwenden. Gerne wird auch die Beatmung über die Nasenmaske verwendet. Gerade im Alltag wird sie häufig gesehen. Kein Wunder, sie ist beinahe unsichtbar, sodass es gar nicht wirklich auffällt, dass der Betroffene eine kleine Sauerstoffflasche zur Unterstützung dabei hat. Es muss ja auch nicht von jedem gesehen werden, nicht wahr? Menschen, die sehr auf ihr Äußeres achten, freuen sich über diese Option, da sie ihren modischen Vorlieben problemlos nachkommen können. Der Alltag ist mit dieser Variante weitestgehend unangetastet.

Die Sauerstoffmaske wird besonders gerne des Nachts, etwa bei der Schnarchkontrolle, bei Apnoe oder einer akuten Versorgung eingesetzt. Auf diese Weise wird die Sauerstoffversorgung vollständig übernommen, denn diese Maske schließt eng ab, sodass keine „normale“ Raumluft geatmet wird.  Es steht dem Organismus also immer ausreichend Sauerstoff über die „Fremdbeatmung“ zur Verfügung.

Neben dieser eng anliegenden Maske gibt es noch die lockeren Masken, die ganz leicht auch einmal gelüpft oder abgenommen werden können. Sie eignen sich eher zur gelegentlichen Unterstützung, etwa bei der Atemtherapie.

Woher weiß ich, ob ich ein Beatmungsgerät benötige?

Für gewöhnlich bemerkt jeder Erwachsene selber, wenn etwas mit der Sauerstoffversorgung nicht mehr stimmt. Man wird kurzatmig, die Leistungsfähigkeit lässt nach. Eventuell kommen noch andere Symptome hinzu, wie Schwindel, innere Unruhe, Schlafstörungen. Dies alles sind Symptome, aufgrund eine Konsultation beim Arzt des Vertrauens angeraten ist. Denn dahinter können sich ernsthafte Erkrankungen verbergen. Der Arzt ist es auch, der ein derartiges Gerät für den Heimgebrauch verordnet bzw. anrät. Letzteres geschieht in Situationen, in denen nach / bei einer schweren Erkrankungen oder nach einer OP immer noch die Unterstützung der Lunge notwendig ist.

Wer sich in der misslichen Lage befindet und sich auf eine dauerhafte Unterstützung durch ein mobiles Gerät einlassen muss, hat dennoch Glück im Unglück. Denn die heutigen Modelle sind relativ klein und handlich. Sie lassen sich inklusive Sauerstoffflasche problemlos in einer größeren Handtasche oder einem Tagesrucksack unterbringen. So können sie leicht transportiert werden und sind, wie gewünscht, überall dabei.

Nur manchmal, bitte

Natürlich gibt es auch die  Nutzer eines Beatmungsgerätes, die nur während der Nacht die Unterstützung benötigen. Für sie wird für gewöhnlich eine Atemsmaske für das Gesicht verwendet. Ob es sich um lockeres Modell handelt, dass mit zwei lockeren Gummibändern um den Kopf befestigt wird oder ob es sich um ein Haltekonstrukt aus breiten Bändern handelt, liegt im Ermessen des Arztes wie auch an der Erkrankung an sich.

Wie pflege ich mein Beatmungsgerät?

HALT – jedes Gerät ist anders. Daher ist unbedingt auf die Herstellerbeschreibung hinsichtlich der Reinigung zu achten. Einige Geräte verfügen über eine Selbstreinigungsfunktion. Sie müssen nur 1 bis 2 Mal im Jahr fachmännisch desinfiziert werden.

Was allerdings regelmäßig ausgetauscht bzw. gereinigt werden muss, sind der Luftschlauch und die Atemmaske. Aber das versteht sich ja von selbst.

Wer übernimmt die Kosten für das Beatmungsgerät?

Wird das Beatmungsgerät direkt vom behandelnden Arzt verordnet, ist es die Krankenkasse, die die Kosten übernehmen sollte. Bevor man jedoch diesbezüglich in eine Kostenfalle läuft, sollte man sich die Übernahme im Vorwege schriftlich bestätigen lassen. Dies beinhaltet auch sämtliches Zubehör sowie den Sauerstoff selber. Auch die dauerhafte Übernahme des Verbrauchsmaterials, also  Schläuche und Masken, sowie des Sauerstoffes zu 100% sollten zugesagt werden.

Doch es gibt auch andere Beatmungsgeräte, die einem zu einer besseren Lebensqualität verhelfen, aber nicht verordnet werden. Sie haben ebenso ihre Berechtigung und werden von einem unterschiedlichen Klientel erstanden. So wenden Sportler sie ebenso an wie Senioren, die zwar keine Lungenerkrankung aufweisen, aber dennoch das Gefühl haben, dass sie mehr Sauerstoff benötigen könnten, um sich rundum gesund zu fühlen. Sie nutzen das Gerät vorwiegend abends, um nach einem langen Tag im wahrsten Sinne des Wortes „aufzutanken“.

Kann man mit dem Beatmungsgerät auch auf Reisen gehen?

Ja, das ist durchaus möglich. Alle Bestandteile des Beatmungsgerätes sind entweder klein genug, um in dem Tagesrucksack verstaut zu werden, oder sie können in Einzelteile zerlegt und zu einem kleinen Bündel zusammen gepackt, im Koffer mitgenommen werden. Dabei ist es natürlich von Belang, wofür sie benötigt werden.

Eine Sache sollte jedoch im Vorwege geklärt werden – die Versorgung mit Sauerstoff. Nicht überall können Ersatzsauerstoffflaschen mitgenommen werden. Es ist also notwendig, im voraus beim  Hotel / Reiseveranstalter zu klären, wie man an Nachschub kommen kann. Grundsätzlich aber sollte dies kein Problem darstellen, solange man sich im europäischen Raum aufhält. Ob Fernreisen mit der Erkrankung des Betroffenen durchgeführt werden können, ist wieder einmal eine Frage des Ermessens bzw. des behandelnden Arztes.

Sie sehen, es ist gar kein großes Problem, auf zusätzlichen Sauerstoff und die dazugehörigen Beatmungsgeräte angewiesen zu sein. Sie sind heute glücklicherweise klein und handlich, wodurch sie überall zum Einsatz kommen können. Nein, es wird dadurch nicht angenehmer, sie nutzen zu müssen. Aber es ist nicht mehr so ein großer Aufwand wie noch vor einigen Jahren. Vor allem, weil diese Geräte relativ unsichtbar sind.

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